Eine sorgfältige Analyse eigener Gedanken, Gefühle und Handlungen, der eigenen Lebensgeschichte, halte ich für äußerst sinnvoll.
Nicht nur um den Wurzeln unseres neurotischen Verhaltens auf die Spur zu kommen, sondern um uns selbst klarer zu sehen. Selbstreflexiv zu erkennen, an welchen unerfüllten (kindlichen) Wünschen,
Sehnsüchten und Bedürfnissen wir festhalten und unbewusst versuchen, an andere zu delegieren, die nicht zur Erfüllung und Befriedigung dieser Wünsche und Bedürfnisse da und bereit sind, erachte
ich quasi als Sprungbrett für eine tiefgreifende, nachhaltige Veränderung. Widerstände und Abwehrmechanismen zu analysieren und deren Bedeutung für die Person in ihrem Sein nachvollziehbar zu
machen, bildet einen ebenso wichtigen Bestandteil des therapeutischen Prozesses, wie verdrängte Inhalte dem bewussten Erleben zugänglich zu machen, und Grenzen des Selbst
auszuloten.
"Aufgrund meiner eigenen Erfahrung weiss ich,
dass der Geist trainiert werden kann,
und durch die Mittel dieses Trainings,
kann man sich selbst tiefgreifend wandeln."
- Dalai Lama -
Nach meiner Erfahrung ist auch bei sehr schmerzhaften, traumatisierenden Erlebnissen letztlich meist nicht ausschlaggebend, was tatsächlich passiert ist, sondern vielmehr, wie auf Basis persönlicher Ressourcen und der aus der Umgebung, diese Erfahrungen von der Person bewertet und internalisiert wurden und sich so aktuell in der Psyche repräsentieren. Vorallem bei frühkindlichen Störungen arbeite ich quasi nachnährend, um der Person neue, gefühlte, innere Bilder erfahren zu lassen, auf die sie im Sinne einer Umstrukturierung bauen und wachsen kann. Der Stärkung eigener Ressourcen und Potenziale kommt in diesem Zusammenhang ein hoher Stellenwert zu. Die Fähigkeit zur Selbstregulation zu erarbeiten, d.h. zur selbstbestimmten Veränderung eigener Gedanken, Gefühle, Motive und Handlungen, im Sinne eines veränderten Blickes auf die gegenwärtige Situation im Hier und Jetzt, von Eigenverantwortung im Sinn von Selbstfürsorge und Selbstannahme, sowie adäquate Affektregulation ist zentrales Ziel .
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Quellen und Literaturempfehlungen
Schuster, Peter / Springer-Kremsner, Marianne (1997): Bausteine der Psychoanalyse: Eine Einführung in die Tiefenpsychologie. WUV-Studienbücher. Band 3. 4.Auflage. Wien: WUV-Universitätsverlag