integrativ

Ich persönlich bin von einem ganzheitlichen, universellen System überzeugt, in dem nicht nur die Trias Körper, Geist, Seele im Menschen eine Einheit bildet, sondern der Mensch darüber hinaus mit seinem nahen, als auch (unendlich) weitem Umfeld untrennbar verbunden ist. Als subjektives Individuum unter anderen subjektiven Individuen kann er nicht als isoliert, völlig unabhängig von dem ihn Umgebenden betrachtet und verstanden werden. Begegnungen bestimmen von Geburt an seine Entwicklung. Sind diese Augenblicke der Begegnung von Achtsamkeit, wertschätzendem Interesse und absichtsloser Anteilnahme getragen, findet eine Form von Befriedung statt, die Entwicklung, Wachstum und Heilung ermöglicht. Werden solche Prozesse in der Begegnung mit Menschen und Lebenssituationen unterbrochen, nicht abgeschlossen, führen sie zu leidvollen Gedanken, Gefühlen und Emotionen, die manchmal ungreifbar, unerklärbar und unzuordbar sein können und bis hin zu schweren psychischen Störungen führen können. Fritz Perls nannte diese Phänomene "unabgeschlossene Gestalten", die sich als Folge nicht vollständig vollzogener Anpassungsleistungen im Zuge des Kontaktprozesses ausbilden.


 

 "Laß deinen Geist still werden wie einen Teich im Wald.

Er soll klar werden, wie Wasser, das von den Bergen fließt.

Laß trübes Wasser zur Ruhe kommen,

dann wird es klar werden,

und laß deine schweifenden Gedanken und Wünsche

zur Ruhe kommen."

                                                                    - So Ga Mo Ni Buddha -



Integratives Arbeiten bedeutet sich verdrängter Gefühle, vergessener Inhalte, nach dem Konzept des Gewahrseins, einer Art von absichtloser Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, in erhöhtem Ausmass wieder bewusst zu werden. Indem wir uns dem gegenwärtigen Augenblick stellen, uns selbst annehmen wie wir sind, geschieht Veränderung und Heilung. Im befriedigendem Austausch, im Kommunikationsprozess mit diesen offenen Gestalten, durch experimentelles Auseinandersetzen mit kreativen Mitteln, Bewegung, Körperübungen, Rollenspiel uvm., wird es möglich die Freiheit der Wahlmöglichkeit wiederzuentdecken und zur selbstbestimmten Gestaltung eines befriedigenderen und sinnerfüllteren Lebens nutzbar zu machen.

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Quellen und Literaturempfehlungen

Perls, Fritz (2007): Grundlagen der Gestalttherapie. Einführung und Sitzungsprotokolle. 12. Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta. (Im Original erschienen 1973: The Gestalt Approach & Eye Witness to Psychotherapy)